Im Bann des Milliardaers - 1 by Emma M. Green

Autor:Emma M. Green
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9791025713662
Herausgeber: Addictive Publishing
veröffentlicht: 2014-08-24T22:00:00+00:00

4. "Free as a bird"

Freitagmorgen: Meine erste Woche als Nanny nähert sich dem Ende. Birdie hat alles gegeben – ihr würde mit Abstand der Titel Mini-Miss Katastrophe zustehen – aber es ist ihr nicht gelungen, mir den Rest zu geben. Zwischen Kapriolen, hyperaktiven Krisen und Momenten der Verbundenheit beginne ich, sie besser zu erfassen. Sie fast zu kennen. Ich habe das Monster noch nicht gezähmt, aber ich sehe ein kleines Licht am Ende des Tunnels. Das ist ein Anfang.

Ihrem Vater habe ich den Beinamen Mr. Heiß/Kalt gegeben. Emmett Rochester ist ebenso unvorhersehbar und launisch wie seine Tochter. Es scheint in der Familie zu liegen. Der blonde Koloss mit den durchdringenden Augen muss in einem vorherigen Leben ein Chamäleon gewesen sein, das die Farbe, den Blick, den Tonfall nach Lust und Laune ändert. Mal distanziert, kalt, verschlossen, sogar ein unsensibler, ungehobelter Kerl. Mal aufmerksam, charmant, verspielt, sogar ein Herzensbrecher.

Auf jeden Fall von meinem…

Ein schneller Blick in den Spiegel und ich rücke meinen Haarknoten zurecht. Ein Blick auf die Uhr und ich realisiere, dass gleich das Beste kommen wird. In genau zwölf Stunden werde ich frei sein. Zwei Tage und drei Nächte ohne Folterknecht in Windelhose und vor allem ohne ZVB: Zwanghafte Verwirrungsgefühle für seinen Boss. Ich werde das Townhouse in Mayfair verlassen, um in die Wohnung zurückzukehren, die ich mit Joe teile. Meine völlig verrückte, vor Freude jubelnde, ungeduldige Zwillingsschwester. Das Energiebündel. Das mega extra giga Energiebündel.

In dem Moment vibriert mein Telefon, das Gesicht meiner Schwester wird auf dem Bildschirm angezeigt. Es ist noch nicht einmal acht Uhr morgens. So früh aufzustehen ist nicht ihr Ding. Es wäre fast schon Ketzerei.

- Sid, merkst du, in welchem Zustand ich bin? Ich schaffe es noch nicht einmal, zu einer vernünftigen Uhrzeit aufzustehen, wenn du nicht da bist!, klagt sie am anderen Ende der Leitung.

- Da bin ich aber neugierig, was du unter „vernünftiger Uhrzeit“ verstehst, lache ich und setze mich auf das Sofa in meinem Zimmer.

- Zwischen elf und vierzehn Uhr, bei Gott! Übrigens, schläft Angry Bird noch?

- Ja, oder aber das Babyphon hat den Geist aufgegeben.

- Hm… Gib zu, du hast die Batterien rausgenommen!

- Nein, aber die Idee ist gar nicht schlecht…

- Gut, kommst du heute Abend zu mir in die Bar?

- Ja, aber ich weiß noch nicht, um wie viel Uhr, antworte ich geistesabwesend, während ich aus dem Fenster schaue.

- Wenn dein Boss dich länger als bis zwanzig Uhr dabehält, rufe ich die Bullen. Das nennt sich Freiheitsberaubung!

- Ich erinnere dich daran, dass wir dank ihm die ganze Wohnung neu möblieren können. Morgen…

- Ach ja, ich wusste es, seufzt sie.

- Was?

- Du willst ihn heiraten. Ihm acht Gören gebären, die mich „Tante Zo“ nennen, und ich habe sie bis ans Lebensende am Bein.

- Du spinnst. Ich werde auflegen, antworte ich und muss mich zurückhalten nicht zu lachen.

- Nein im Ernst, Sid. Lass dich da nicht hineinziehen. Vermeide es, zu viel Zeit mit ihm alleine zu verbringen. Der Typ ist ein Schmarotzer, ich spüre das! Und das nur, weil er ein Sonnyboy ist und sein Bankkonto droht zu explodieren…

- Da ist keine Gefahr, maule ich und strecke mich.

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